Die Zeit der Schwangerschaft ist eine spannende und erwartungsvolle Zeit mit viel Freude und intensiven Erfahrungen.
Es kommen viele neue Dinge auf Sie zu, und es stellen sich viele Fragen zu der Entwicklung Ihres Kindes.
Mit dieser Information möchten wir Ihnen wissenswerte Erklärungen und praktische Hinweise in die Hand geben, die Sie über den Ablauf Ihrer Schwangerschaftsbetreuung in unserer Praxis aufklären.
Wir empfehlen Ihnen schon bei Kinderwunsch und in derSchwangerschaft Jod und Folsäure und ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel Omega 3 Fettsäuren als Nahrungsergänzung, damit sich Ihr Kind optimal entwickeln kann. Auch die Einnahme von 3000 - 4000 IE Vitamin D ist eine sinnvolle Nahrungsergänzung
Nachdem wir bei Ihnen eine Schwangerschaft festgestellt haben, erfolgen nun eine Reihe von Untersuchungen.
Frauenärztliche Untersuchung
Diese wird zunächst im circa 4-wöchigem Abstand und später, angepasst an den Schwangerschaftsverlauf, in kürzeren Intervallen durchgeführt. Bei der Erstuntersuchung erfolgt neben einer ausführlichen Anamnese die Untersuchung von Scheide und Gebärmutter. Durch eine pH Messung können Infektionen aufgedeckt oder ausgeschlossen werden. Eine Ultraschalluntersuchung kann das Schwangerschaftsalter feststellen.
Die folgenden Untersuchungen werden auch bei den weiteren Vorsorgeterminen durchgeführt:
- Blutdruckmessung
- Urinuntersuchung
- Gewichtskontrolle
- Hämoglobinbestimmung (Eisenwert, abhängig vom Vorbefund)
- Blutkontrollen
- Ultraschallkontrollen
Blutuntersuchungen
Zu Beginn erfolgt die Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors, sowie die Durchführung eines Antikörpersuchtests (AKS), um gegebenenfalls eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Ihnen und Ihrem Kind frühzeitig festzustellen. Dieser AKS wird zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche wiederholt. Falls bei Ihnen das Blutgruppenmerkmal „Rhesus negativ“ festgestellt wurde, erhalten Sie zwischen der 28. und 30. SSW eine Spritze, um einer möglichen Rhesusunverträglichkeit vorzubeugen. Zusätzlich erfolgt ein Suchtest auf Geschlechtskrankheiten (Lues) und eine Rötelnantikkörperbestimmung, wenn Sie nicht 2 mal gegen Masern, Mumps, Röteln geimpft sind. Diese ist wichtig, da eine Infektion mit dem Rötelnvirus in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen bei Ihrem Kind führen kann. Wir möchten Ihnen empfehlen, zusätzlich auch eine Untersuchung auf HIV (AIDS-Virus) durchführen zu lassen. Eine Urinprobe wird auf Chlamydien untersucht.
Zum Ausschluss einer schwangerschaftsbedingten Zuckerkrankheit, wird ein sogenannter Zuckerbelastungstest in der 24. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Dabei muss eine Zuckerlösung mit 50 g Glucose getrunken werden, 1 Stunde später wird der Zuckerspiegel im Blut bestimmt. Wird ein Schwangerschaftsdiabetes aufgedeckt, kann er gut behandelt und somit ein Schaden für das Baby abgewendet werden.
Nach der 32.SSW wird nochmals eine Blutentnahme durchgeführt, die eine mögliche bestehende Infektion mit dem Hepatitis B Virus aufdecken soll. Eine solche Infektion könnte unter der Geburt zu einer Ansteckung Ihres Kindes führen.
Ultraschalluntersuchungen
Dreimal während der Schwangerschaft ist eine Beurteilung der kindlichen
Entwicklung per Ultraschall vorgesehen (sog. Screening )
1. Screening: 9.-12. SSW
2. Screening: 19.-22. SSW
3. Screening: 29.-32. SSW
Wir haben auch die Möglichkeit Dopplersonografien und 3D Ultraschall durchzuführen.
Sie können spezielle vorgeburtliche Diagnostik zur Feststellung von Chromosomenfehlern (z.B. Down-Syndrom) und anderen kindlichen Erkrankungen wahrnehmen, wenn es für Sie sinnvoll erscheint.
- 1. Nackentransparenz-Screening
Durch eine Ultraschalluntersuchung zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche, sowie mit bestimmten Blutwerten, kann Ihr individuelles Krankheitsrisiko errechnet werden.
- 2. NIPT (nicht invasiver Pränataltest)
Ist ein Verfahren der Pränataldiagnostik bei dem Chromosomenabweichungen des Kindes aus dem mütterlichen Blut nachgewiesen werden können. Das Ziel ist invasive Untersuchungsmethoden wie zum Beispiel eine Fruchtwasseruntersuchung oder Mutterkuchenpunktion zu vermeiden
- 3. Organdiagnostik bei einem Ultraschallspezialisten
Mit Hilfe dieser Untersuchungen können in vielen Fällen eventuelle schwere Entwicklungsstörungen des Kindes frühzeitig bemerkt und ggf. eine entsprechende Diagnostik oder Therapie eingeleitet werden.
CTG Untersuchung
Neben der Ultraschalluntersuchung zählt die Cardiotokografie, CTG) heute zum Standard bei der Überwachung einer Schwangerschaft. Sie wird vor allem in den letzten Schwangerschaftswochen und unter der Geburt eingesetzt. Es wird der Herzschlag des ungeborenen Kindes in Abhängigkeit von der Wehentätigkeit registriert. Damit kann der Zustand des Ungeborenen beurteilt werden und es kann festgestellt werden, ob Sie vorzeitige Wehen haben.
Zum Ausschluss genitaler Infektionen (z.B. Streptokokken B), die nach der Geburt zu schweren Infektionen beim Kind führen können, kann ein Abstrich vom Muttermund 2-3 Wochen vor der zu erwartenden Geburt abgenommen werden. Wunschleistung.
Um auf die Geburt optimal vorbereitet zu sein, empfehlen wir Ihnen an einem psychosomatischen Geburtsvorbereitungskurs (Schwangerschaftsgymnastik) teilzunehmen. Diese Kurse werden von den einzelnen Entbindungskliniken und von der Familienbildung, sowie von Hebammen angeboten und können ab der 25.-30. SSW besucht werden. Adressen bekommen Sie bei uns in der Praxis. Die Anmeldung zum Geburtsvorbereitungskurs kann schon zu Beginn der Schwangerschaft erfolgen.
Ein Säuglingspflegekurs, kann für Eltern die ihr erstes Kind erwarten, sinnvoll sein.
Am Ende der Schwangerschaft haben Sie die Möglichkeit sich in der Entbindungsklinik Ihrer Wahl zu einem Entbindungsgespräch vorzustellen und Ihre persönlichen Vorstellungen zur Geburt mit dem Geburtshelfer und den Hebammen zu besprechen.
Sie haben nach der Geburt Anspruch auf Hebammenhilfe. Eine Hebammenliste finden Sie in der Broschüre „Wo bekomme ich mein Baby“.
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